Brain Avatar

Brain-Avatar

Jeder Prozess hat seine Resonanz

Der Brain-Avatar (Doppelgänger) ist die erste analoge Visualisierung von Gehirnaktivität und das erste bildgebende Verfahren, das die Wechselwirkungen der Impulse untereinander darstellen kann. Das Verfahren braucht trotz des hochkomplexen, sich tausendfach wiederholenden Prozesses, nur einen Sekundenbruchteil, so dass man seinen Avatar als unmittelbar empfindet. Die Methode basiert auf der Umsetzung der inne liegenden Bewegungen der Schwingungen/Frequenzen von Gehirnaktivität durch Verstärkung in ein geeignetes und nahe liegendes Medium: Wasser, der schnellste Resonator überhaupt. Durch eine spezielle Beleuchtung werden die erzeugten Muster sichtbar und visualisieren ohne Zeitverzug mentale Zustände und innere Prozesse.

Zudem gibt der Avatar bildhafte Hinweise auf neue Erkenntnisse über das Gehirn, wie Dynamik, Plastizität, Selbstorganisation, Komplexität und Synchronisation, die für unsere Praxisfelder relevant sind (Wahrnehmung, ästhetische Praxis, kulturelle Bildung und Informelles Lernen).

Neuroresograph: Bildgebendes Verfahren für Gehirnaktivität, Erfindung 2003/2004 von Martin Schöne im Rahmen seiner Arbeit für Well…come 21. Die Visualisierung selbst heißt seit seiner Erfindung Brain-Avatar, also Jahre vor dem Film.

Gehirnaktivität wird dabei über ein EEG-Gerät (Elektroenzephalograph) mit Elektroden gemessen, – bis zu 1000 Signale in der Sekunde aus fein geschichteten Sounds, die man beliebig filtern und analysieren kann. Dies ist eine enorme Datenmenge und Möglichkeit. Die elektrochemische Gehirnaktivität äußert sich in Frequenzen von 1 bis 50 Hertz (oft 09-12 Hz). Tiefbass. Hier das sehr einfache Prinzip (es ist so einfach, weil die Form der Aktivität inne liegt):

2005-2012: Erforschung der Grundlagen, technische Weiterentwicklung und Validierung des bildgebenden Verfahrens für Gehirnaktivität. Um einen beliebigen Verwertungszusammenhang (weitgehend) auszuschließen, wurden am 10.01.2006 und am 20.12.2012 eine Reihe von technischen Erfindungen weltweit zum Patent angemeldet. Die Rechte liegen beim inzwischen gemeinnützigen Verein Well…come 21. D.h. möglicherweise künftig entstehende Einnahmen/Gewinne werden für die festgeschriebene gemeinnützigen Ziele der Forschungs-Sozietät verwandt. Zudem wird so sicher gestellt, dass das Gerät nicht für beliebige Ziele missbraucht werden kann. 2012 wurde das Verfahren grundlegend validiert (Prüfung der wissenschaftlichen Gütekriterien etc.).

Als analoges Medium ist der Brain-Avatar quasi beliebig mikroskopisch detailreich und schnell. Man kann daher bis zu 1000 Bilder in der Sekunde aufnehmen, um genaueste Verläufe zu zeigen.

Resonanzprozesse machen fortlaufend zusammenfassende Abbilder der Gehirnaktivität, die uns die Informationsmenge leichter zugänglich macht und in ästhetisch zugängliche Resonanz-Filme übersetzt. Die Formen bilden den Prozess ab, in seiner fortlaufenden Veränderung. Man sieht sich selbst beim Modulieren zu, wobei sich auch die unbewussten Prozesse zeigen.

Wasser – schnellster Resonator

Was meint Form?

Für Künstler ist die Frage nach der Form eine Alltägliche. In der klassischen Naturwissenschaft hat Form jedoch kaum Bedeutung und wird lediglich als ein sekundäres Phänomen betrachtet. Zu unseren Untersuchungen von Resonanzformen fand sich quasi nichts in der Literatur. Auch keinerlei Standards oder Ansätze (selbst nicht in der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt, die sonst alles normiert). Dieses Universal-Phänomen wurde nie untersucht. Am Beispiel von Gehirnaktivität hätte man sich das schon 90 Jahre ansehen können, – hat es aber nicht (das ist amtlich). Höchst erstaunlich erst einmal, doch ist dieser blinde Fleck im naturwissenschaftlichen Paradigma kein Zufall und erklärt sich durch die Teilung der Forschung in Kunst und Naturwissenschaft nach der Renaissance. Das Bauhaus u.a. hat in seiner kurzen Zeit erfolgreich versucht diese Spaltung wieder zu überwinden und wir folgen diesem Gedanken, der einer Spur gleicht. Da wir uns weniger mit Material auseinandersetzen (Skulptur, Architektur, Möbel), sondern mit dem Geist selbst, wurde es eine Beschäftigung mit Medien, Messtechnik und unserer Neurobiologie samt seinen körperlichen Wechselwirkungen und im Ergebnis hier Bio-Portraits und ein sich selbst (per)formen am plastischen Gehirn.

Was wäre, wenn man Form als primäres Phänomen betrachtet und nicht bloß als Folge-Phänomen? Dann wird Form in der Biologie zum Träger und Mittler von Intelligenz. Und Frequenzen, Muster und Modulationen zu Werkzeugen für die Zellkommunikation. Das ist physikalisch schon nicht zu trennen. Schwingungen sind Form an sich und lösen eine Resonanz aus, was im Verlauf von Prozessen die Muster der Wechselwirkungen erzeugt/zeigt.

Die mittels des Avatars erzeugten Muster visualisieren mentale Zustände und innere Bewegungen, aber keine Gedanken. Man sieht beim Denken zu (wenn gerade das Unbewusste dem so viel Raum gibt), aber liest keine Gedanken. Das wäre auch ein Alptraum. Wofür auch? Kaum Gutes.

Der Avatar ist vor allem ein Bild, und Bilder wirken vor allem als Ganzes. Bilder sind weniger konkret als ein Gedanke und doch enthalten sie viel mehr Informationen, – in abstrakter Form, welches das Unbewusste bekanntlich ungefiltert(er) aufnimmt. Das Bewusstsein hat dabei einen Eindruck vom ganzen Bild und interpretiert (den Prozess) eher emotional oder psychologisch. Es ist nie so eindeutig (und lapidar!) wie ein einzelner Gedanke, aber hat das Potential eine Erfahrung auszulösen.

Man kann in Resonanz treten mit dem Bild und wohl erstmals ein direktes Feedback mit seinem Gehirn erleben, das die ästhetische Wahrnehmung antreibt. Dies macht den Prozess spannend, weil man laufend informell (!) dazu lernt. Der natürliche (analoge) Entstehungsprozess des Avatars hat den klaren Vorteil ein archaisches Formverständnis direkt ansprechen zu können und daher völlig überkulturell zu sein in seiner Wirkung oder Interpretation. Wir halten den Avatar daher für das erste echte Feedback, da es das “back” erstmals vollständig leistet, aber es ist sicher das erste Neuro-ästhetische Feedback.

Auch eine bewusste Distanzierung zum Bild fällt schwer, weil das Verfahren real neben einem abläuft: es war nur ruhendes Wasser und nun kommt jede sichtbare Form aus einem selbst, man sieht wie sich die Meta-Muster aufbauen. Muster von Gehirnaktivität haben eine ganz eigene Intensität und sind in ihren Prozessen völlig unverwechselbar. Die ästhetisch schönen Wasser-Visualisierungen von Musik oder Sinussignalen (Synthesizer) sind daneben in Vielfalt und Tiefe begrenzt, was kein Wunder ist und schlicht dem denkbar dichtesten (informationsreichsten) Sound geschuldet ist: hundert Milliarden einzelner Impulse in jeder Millisekunde. Die parallelen Ordnungen darin entdecken zu können scheint uns über die natürliche Form, hier Muster, am nahe (inne) liegendsten, schnellsten, erfolgsversprechenden und schönsten.

Was ist Synchronisation?

Kommuniziert der Avatar?

Unsere sprachliche Kommunikation ist nur möglich durch Reduktion, sie lebt von Vorstellungen, Vereinfachungen und Zuschreibungen. Form jedoch kommuniziert ohne Worte direkt in die ästhetische Wahrnehmung, die überwiegend unbewusst ist. Es wird dabei nicht reduziert oder vereinfacht. Die volle Information wird gesehen und wir vermuten inzwischen, dass unser Unbewusstes diese Formen/Muster gut kennt und interpretieren kann. Ansonsten wäre nicht erklärbar warum über 85% der Menschen bei aufgezeichneten fremden Avataren spontan die richtigen mentalen Zustände zuordnen konnten, – obwohl sie noch nie einen Avatar gesehen hatten. Wir haben diesen Test seit 2006 laufend durchgeführt und 2012 im Rahmen der Validierung standardisiert erhoben. Auch deshalb waren wir bis 2013 bemüht keinen Avatar im Internet zu haben.

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